10. Workshop zur Projektpräsentation
Zum Auftakt des letzten Projektjahres hat die DFG-Forschergruppe erneut die inhaltliche Arbeit an den einzelnen Dissertationsvorhaben in den Mittelpunkt gestellt. Beim 10. Großen Workshop der zweiten Förderphase im Studienhaus Schönwag präsentierten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre neuesten Erkenntnisse im Plenum und erhielten eine vielfältige Rückmeldung aller beteiligter Disziplinen.
Tagung zur „christlichen Willkommenskultur" in München
In Zusammenarbeit mit der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte hat die DFG-Forschergruppe am 29. und 30. November zu einer interdisziplinären und international besetzten Tagung nach München einladen. Unter dem Titel „Christliche Willkommenskultur? Die Integration von Migranten als Handlungsfeld christlicher Akteure in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts" untersuchten die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus Deutschland, Österreich, Tschechien und der Schweiz die Rolle christlicher Akteurinnen und Akteure im Kontext von Flucht, Asyl und Integration.
9. Workshop zur Projektpräsentation im Oktober 2018
Mit einem verlängerten Workshop im Studienhaus Schönwag hat die Forschergruppe im Oktober offiziell die Abschlussphase des Projekts eingeläutet. Wie sich sowohl in Diskussionen im Plenum als auch in Kleingruppen zeigte, verlangt das letzte Drittel der zweiten Förderphase nicht nur großen persönlichen Einsatz, sondern eine noch stärkere Vernetzung der Disziplinen.
Tagungsankündigung der Forschergruppe 29./30. November 2018
Christliche Willkommenskultur? Die Integration von Migranten als Handlungsfeld christlicher Akteure in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts
Tagung am 29. und 30. November 2018 in München
Veranstaltet von der DFG-Forschergruppe "Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik" und der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kirchliche Zeitgeschichte
Zuwanderungen stellten für die Bundesrepublik und andere europäische Länder eine politische und soziale Herausforderung dar und bargen zugleich Potential für wirtschaftliche, gesellschaftliche und kulturelle Veränderungen. Die langwierigen Integrationsprozesse erfolgten in Gesellschaften, die in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts fundamentale Modernisierungs- und Transformationsprozesse durchliefen, die auch das religiöse Feld betrafen. Für die christlichen Konfessionen in den Aufnahmegesellschaften gaben die Zuwanderungen Anlass zu humanitärem Engagement, aber auch zu sozialethischer Stellung- und Einflussnahme in den gesellschaftlichen und politischen Aushandlungsprozessen um Teilhabe und Zugehörigkeit von verschiedenen Migrantengruppen. Bei Zuwanderern der eigenen Konfession stellte sich für die Kirchen zugleich die Aufgabe, diese religiös und kirchlich zu integrieren. Auf der Tagung sollen Art und Motive des Beitrags christlicher Akteure, Akteursgruppen und Institutionen zur Integration von Migranten in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts konfessions- und länderübergreifend untersucht werden.
8. Workshop im Mai 2018: Wie verhält sich der Protestantismus zur Individualität?
Auf ihrem achten Workshop im Studienhaus Schönwag stellte sich die Forschergruppe dem übergreifenden Thema Individualität, das insbesondere in den ethischen Debatten der 1970er und 1980er Jahre in der Bundesrepublik Relevanz erlangte. Unter dem Titel „Hochschätzung der Individualität – Angst vor dem Individuum?“ wurde die Frage behandelt, wie sich der bundesdeutsche Protestantismus zur fortschreitenden Individualisierung der Gesellschaft verhielt und welche Konsequenzen sich aus den veränderten Rahmenbedingungen für den Umgang mit bzw. die Erwartungen an das einzelne Individuum ergaben.
7. Workshop der zweiten Förderphase - Konzept für einen neuen Sammelband wird erarbeitet
Auf ihrem jüngsten Workshop Ende Januar 2018 im Studienhaus Schönwag hat sich die Forschergruppe mit der Ausarbeitung eines zweiten Sammelbandes befasst. Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stellten Ideen und Skizzen für ihre Aufsätze sowie erste Leseproben vor. Ein Ziel war, verbindende Elemente in den Texten zu erkennen und übergeordnete Linien genauer herauszuarbeiten.
6. Workshop der zweiten Förderphase - Austausch mit der ersten Förderphase
Der Austausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ersten Förderphase stand im Mittelpunkt des 6. Workshops der FOR 1765 im Studienhaus Schönwag in Oberbayern. Ein Jahr, nachdem die Doktorandinnen und Doktoranden der ersten Förderphase (2013-2016) den „Staffelstab“ an ihre Nachfolger übergeben hatten, wurde über das gemeinsame Projekt dis-kutiert. Im Gespräch in Kleingruppen zeigten sich wichtige Anknüpfungspunkte und Kontinui-täten, aber auch Brüche und neue Aspekte im Protestantismus der alten Bundesrepublik.
Die Forschergruppe auf der Tagung „Experten, Propheten oder Lobbyisten?“
Ein Jahr nach Beginn der zweiten Förderphase hat die Forschergruppe 1765 am 15. und 16. September neue Erkenntnisse aus ihrer Arbeit auf einer Tagung im niedersächsischen Loccum präsentiert. Die von der dortigen Evangelischen Akademie in Kooperation mit der FEST in Heidelberg sowie der Forschergruppe ausgerichteten Tagung beleuchtete unter dem Titel „Experten, Propheten oder Lobbyisten?“ die Rolle von Kirchenvertretern in politikberatenden Gremien. In drei Fallstudien legten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des interdisziplinären DFG-Projekts dar, wie Kirchen auf die Politikfelder Umwelt, Migration und Frieden Einfluss genommen haben. Anne Friederike Hoffmann (Theologin), Philip Smets (Politikwissenschaftler) und Jonathan Spanos (Historiker) stellten ihre wissenschaftlichen Erkenntnisse zur Diskussion. Prof. Dr. Reiner Anselm, stellvertretender Sprecher der FOR 1765 und Lehrstuhlinhaber für Systematische Theologie und Ethik an der LMU München, hielt zudem einen Vortrag zu den Aufgaben eines „Öffentlichen Protestantismus“.
Plädoyer für einen selbstbewussten Glauben
In "Christ und Welt" ist ein Beitrag von Herrn Prof. Dr. C. Albrecht und Herrn Prof. Dr. R. Anselm zur Rolle des Protestantismus in der Öffentlichkeit erschienen. Einzusehen ist dieser online oder in der Printausgabe: Christian Albrecht / Reiner Anselm: Protestantismus. Mischt mit!, in: Christ & Welt vom 29.06.2017 (Nr 27), S. 2.
Forschungsprojekt auf der "Science Fair" in Erfurt vorgestellt
Zum „Tag der Forschung“ an der Universität Erfurt hat die Forschergruppe zum Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland ihr Projekt vorgestellt. Zahlreiche Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler sowie Studierende verschiedenster Fachrichtungen informierten sich am 8. Juni auf der 2. Erfurter „Science Fair“ über die Arbeit der Forschergruppe. Auf einem eigens für diese Präsentation angefertigten Plakat wurden das Forschungskonzept und die wichtigsten Eckdaten komprimiert aufgeführt. Dabei wurde unter anderem auf die Datenbank zu wichtigen individuellen und überindividuellen Akteuren aufmerksam gemacht, die von der Forschergruppe erarbeitet wurde und für die Öffentlichkeit online abrufbar ist.
Workshop der Forschergruppe zum Ökumenischen Rat der Kirchen
Auf einem internen Workshop im Studienhaus Schönwag hat sich die Forschergruppe vom 15. Bis 17. Mai eingehend mit dem Ökumenischen Rat der Kirchen (ÖRK) in den 1970er und 1980er Jahren beschäftigt. Die Arbeit des ÖRK zu Themen wie Frieden, Gerechtigkeit oder die Bewahrung der Schöpfung fand großen Widerhall im bundesdeutschen Protestantismus. Ein Einfluss der weltweiten ökumenischen Bewegung auf Deutschland zeigte sich aber auch pointiert in persönlicher Spiritualität und neuen liturgischen Impulsen, ebenso wie in gelebter internationaler Partnerschaft und einer verstärkten individuellen Partizipation.
FOR 1765 beim Auftakt der Dialogreihe "Innovation und Verantwortung"
Vortrag von Tim Schedel zum Protestantismus und dem Streit über die Atomenergie
Beim Auftakt der Dialogreihe "Innovation und Verantwortung" am 19. und 20. Februar 2017 in der Evangelischen Akademie Tutzing hat ein Teil der DFG-Forschergruppe 1765 seine neuesten Erkenntnisse zum Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik eingebracht. In der Reihe kommen TechnikwissenschaftlerInnen, PhilosophInnen und TheologInnen zu gesellschaftlich relevanten und technikbezogenen Fragestellungen ins Gespräch. Die Verknüpfung unterschiedlicher Denkstile soll kreative Ansätze für gesellschaftliche Innovationen hervorbringen.
Beginn der zweiten Förderphase
Die Forschergruppe 1765 ist in ihre zweite Förderphase gestartet. Auf dem ersten Workshop auf Gut Schönwag bei Weilheim, dem bewährten Tagungsort der Forschergruppe, diskutierten die Projektleiterinnen und Projektleiter mit den neuen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ansätze zur Erforschung des Protestantismus in den 1970er und 1980er Jahren. In der zweiten Phase des DFG-Projekts arbeiten seit dem 1. Oktober 2016 13 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an den Standorten München, Göttingen und Erfurt an den neuen Unterprojekten der beteiligten Fächer Evangelische Theologie, Zeitgeschichte, Politik- und Rechtswissenschaften. Die Beteiligten danken den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der ersten Förderphase von 2013 bis 2016 und wünschen ihnen alles Gute für ihren weiteren beruflichen und wissenschaftlichen Werdegang.
Die Anfänge der Kriegsdienstverweigerung in Westdeutschland
Im Rahmen des Studientages zum 60. Jubiläum der Evangelischen Arbeitsgemeinschaft für Kriegsdienstverweigerung und Frieden (EAK) in Bonn spricht Hendrik Meyer-Magister über die Anfänge der Kriegsdienstverweigerung in Westdeutschland. Einen Schwerpunkt legt er dabei auf die heftigen Debatten über die Umsetzung und Ausgestaltung des Grundrechtes auf Kriegsdienstverweigerung innerhalb des bundesdeutschen Protestantismus, vor allem in den frühen 1950er Jahren bis zur Einführung der allgemeinen Wehrpflicht im Jahre 1956. Anlässlich des Jubiläums stellt die nach wie vor etwas unklare Gründungsgeschichte der EAK einen zweiten Fokus dar.
Öffentliche Vortragsreihe „Kirche – Staat – Politik“ an der Universität Göttingen

Die Rolle der Kirchen in der deutschen Gesellschaft ist im Wandel begriffen. So sinkt die Zahl ihrer Mitglieder jedes Jahr um einige Hunderttausend durch Austritte und demografische Entwicklung; andererseits sind evangelische und katholische Kirche mit jeweils rund 23 Mio. Mitgliedern weiterhin die mit Abstand größten Organisationen in unserem Land (jede allein hat beinahe 20mal so viele Mitglieder wie alle Parteien zusammengenommen). Welche Folgen haben die Veränderungen für das Verhältnis zwischen Politik und Kirche? Welchen Beitrag leisten Kirchen zum Gelingen unserer Demokratie? Wie reagiert der Staat auf die zunehmende religiöse Pluralisierung in unserer Gesellschaft?
Stellenausschreibung
Im Rahmen der DFG-Forschergruppe „Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989“ sind an der Ludwig-Maximilians-Universität München sowie der Georg-August-Universität Göttingen (bzw. der Universität Erfurt) zum 1.10.2016 14 wissenschaftliche Mitarbeiterinnen-/wissenschaftliche Mitarbeiterstellen mit 65% der regelmäßigen wöchentlichen Arbeitszeit befristet für die Dauer von 3 Jahren zu besetzen. Die Entgeltzahlung erfolgt nach Entgeltgruppe 13 TV-L.
In der Forschergruppe arbeiten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der Theologie, Politikwissenschaft, Zeitgeschichtsforschung und Rechtswissenschaft in verschiedenen Teilprojekten zusammen.
Ihre Aufgaben
Die Stelleninhaberin/der Stelleninhaber bearbeitet eines der Teilprojekte in der interdisziplinären Zusammenarbeit mit der gesamten Forschergruppe. Es besteht die Möglichkeit zur Anfertigung einer Dissertation.
Ihr Profil
Spätestens am 1. 10. 2016 abgeschlossenes, einschlägiges Hochschulstudium (z.B. Theologie, Jura, Politikwissenschaft, Soziologie, Geschichte) mit überdurchschnittlichem Studienabschluss.
Die Universitäten Göttingen und München streben in den Bereichen, in denen Frauen unterrepräsentiert sind, eine Erhöhung des Frauenanteils an und fordern daher qualifizierte Frauen nachdrücklich zur Bewerbung auf. Schwerbehinderte Menschen werden bei entsprechender Eignung bevorzugt berücksichtigt.
Ihre Bewerbung mit den üblichen Unterlagen richten Sie bitte bis zum 13.5.2016 in elektronischer Form an den Sprecher der Forschergruppe, Prof. Dr. Christian Albrecht: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! . Gerne können Sie darin bereits Angaben machen, welches der Teilprojekte Ihren Fähigkeiten und Interessen besonders entspricht.
- Ausschreibungstext für das Teilprojekt "Protestantische Kommunikationsformen" (Prof. Dr. Christian Albrecht)
- Ausschreibungstext für das Teilprojekt "Individualisierungsprozesse als Referenzpunkt theologisch-ethischer Theoriebildung" (Prof. Dr. Reiner Anselm)
- Ausschreibungstext für das Teilprojekt "Politische Mitwirkung" (Prof. Dr. Andreas Busch)
- Ausschreibungstext für das Teilprojekt "Protestantische Vorstellungen demokratischer Rechtserzeugung" (Prof. Dr. Hans-Michael Heinig)
- Ausschreibungstext für das Teilprojekt "Der Protestantismus und die Debatten um den deutschen Sozialstaat" (Prof. Dr. Christiane Kuller)
- Ausschreibungstext für das Teilprojekt "Die bundesrepublikanische Gesellschaft im Spiegel der theologischen Ethik" (Prof. Dr. Martin Laube)
- Ausschreibungstext für das Teilprojekt "Der Protestantismus und die Fragen nach gesellschaftlicher Integration und nationaler Identität" (Prof. Dr. Claudia Lepp)
Öffentliche Tagung "30 Jahre Demokratiedenkschrift"

Der deutsche Protestantismus hatte lange Zeit ein ambivalentes Verhältnis zur Demokratie als Staatsform. Das hat sich nach 1949 grundlegend geändert. Zeugnis dieses Wandels ist die Denkschrift „Evangelische Kirche und freiheitliche Demokratie“, die vor 30 Jahren veröffentlicht wurde. Die Tagung nahm das Jubiläum zum Anlass, ihre lange Vorgeschichte, ihre kurze Entstehungsgeschichte, ihre Kontexte und ihre Wirkungen zu beleuchten. Dabei kommen auch Friktionen, Widerstände und Widersprüche in den Blick. Sie fand am 23. Februar 2016 in Göttingen statt.
Wie sich der Protestantismus mit der Demokratie anfreundete
In einem zweiteiligen Interview mit dem Deutschlandfunk sprach Hans Michael Heinig über das Verhältnis von Protestantismus und Demokratie, das lange Zeit hochgradig ambivalent war. Die beiden Teile des Gesprächs können auch online nachgelesen werden:
Zweite Förderphase für die Forschergruppe
Am 17.12.2016 hat die Deutsche Forschungsgemeinschaft dem Antrag auf Verlängerung der Forschergruppe 1765 "Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989" zugestimmt. Die in München und Göttingen angesiedelte Forschergruppe aus Theologen, Historikern, Politikwissenschaftlern und Juristen untersucht seit 2013 den Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989. In der zweiten Förderphase soll vom 1.10.2016 bis zum 30.9.2019 schwerpunktmäßig die zweite Hälfte der alten Bundesrepublik erforscht werden. Die Bewilligung hat ein Gesamtvolumen von circa 2,5 Mio Euro. Ab Oktober 2016 werden acht Doktoranden und Doktorandinnen in München und sechs Doktoranden und Doktorandinnen in Göttingen von sieben Projektleitern und Projektleiterinnen betreut.
Datenbank der Forschergruppe

Die DFG-Forschergruppe 1765 „Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949–1989“ macht ihre Datenbank zu Akteuren des Protestantismus öffentlich für die Forschung zugänglich. Sie bietet eine umfangreiche Übersicht des westdeutschen Protestantismus und dessen Verflechtungen. Zu vielen Akteuren liegen erstmals verlässliche Daten vor.
Junge Akademie St. Markus

In Kooperation mit der Universitätskirchengemeinde St. Markus führen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Forschergruppe im Wintersemester 2015/16 eine gemeinsame Vortragsreihe durch. Auf dem Programm stehen dabei Themen des Protestantismus aus aktuellen Debatten und der jüngeren Vergangenheit.
Die Beiträge der Vortragsreihe werden online in einem Blog veröffentlicht.
Vortrag beim Kongress der American Political Science Association (APSA)

Bei der Jahrestagung des amerikanischen Politologenverbandes APSA in San Francisco konnte Prof. Dr. Andreas Busch im September 2015 Ergebnisse aus dem von ihm geleiteten Teilprojekt der Forschergruppe über "Politische Mitwirkung" einem internationalen Publikum vorstellen. Die Posterpräsentation im Rahmen der mit 7000 Teilnehmern weltweit größten politikwissenschaftlichen Fachtagung fokussierte auf Einflusskanäle des Protestantismus in das politische System der Bundesrepublik. Dabei standen insbesondere die (1950 geschaffene) Position des "Bevollmächtigten" der EKD sowie Organisation und Einfluss des "Evangelischen Arbeitskreises" (EAK) der CDU/CSU im Mittelpunkt. Durch Gespräche mit interessierten Kolleginnen und Kollegen ergaben sich eine Reihe von Kontakten, die bei der zukünftigen Arbeit der Forschergruppe von Nutzen sein werden und z.T. auch bereits zur Diskussion über gemeinsame Vorhaben geführt haben.
Protestantismus im geteilten Deutschland. Forschungsperspektiven
Tagung der Forschergruppe am 6. und 7. Juli 2015 an der Georg-August-Universität Göttingen.
Die Erforschung des Protestantismus in der alten Bundesrepublik ist unvollständig ohne einen Seitenblick auf die DDR. Um diesem Umstand gerecht zu werden, hat die Forschergruppe in Göttingen eine öffentliche Tagung zum Thema „Protestantismus im geteilten Deutschland“ veranstaltet, auf der die Einflüsse, Rückwirkungen und Abgrenzungen zwischen dem Protestantismus in West und Ost in den Blick genommen wurden. Vorträge, Referate, ein Zeitzeugengespräch sowie ein Zeitzeugenvortrag haben dabei geholfen, die Sicht auf den westdeutschen Protestantismus um die wichtigen Facetten der Verbundenheit mit und mit der Abgrenzung zum ostdeutschen Protestantismus zu bereichern.
Neuerscheinung: Teilnehmende Zeitgenossenschaft

Ethische Debatten um Frieden und Freiheit, um Ehe und Familie, um soziale Gerechtigkeit und Schutz der Umwelt wurden rasch zu zentralen Selbstverständigungsdebatten der jungen Bundesrepublik. Protestanten haben sich an ihnen mit großem Deutungs- und Gestaltungswillen beteiligt, und zwar in kirchlich-konfessionellem, individuellem und gesellschaftlichem Engagement. Daraus formt sich die spezifische Gestalt eines bundesdeutschen Nachkriegsprotestantismus. Die Studien in diesem Band dokumentieren systematische Fragestellungen, fachspezifische Erkenntnisinteressen und erste Einsichten einer interdisziplinären Forschergruppe, die sich in der Verschränkung von theologischen, zeithistorischen, juristischen und politikwissenschaftlichen Perspektiven mit der inneren Vielgestaltigkeit des Protestantismus, der Vielfalt seiner gesellschaftlichen Ausstrahlung und der Komplexität seiner eigenen Veränderungsdynamik befasst.
Versozialwissenschaftlichung

Im Rahmen ihres jüngsten Workshops befasste sich die Forschergruppe mit dem Phänomen der „Versozialwissenschaftlichung“ weiter gesellschaftlicher Bereiche in der Bundesrepublik Deutschland vor allem während der 1960er und 1970er Jahre. Ausgehend von geschichtswissenschaftlichen, politikwissenschaftlichen uns soziologischen Erkenntnissen in diesem Forschungsfeld, wurde auf dem Workshop gemeinsam das Ziel verfolgt, den Verlauf und die Grenzen dieses Prozesses näher zu bestimmen und nachzuvollziehen, um letztendlich den einzelnen Projekten eine angemessene Berücksichtigung dieses Phänomens im Rahmen ihrer individuellen Fragestellungen zu ermöglichen. In Bezug auf das Thema der Forschergruppe „Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland“ waren die Fragen erkenntnisleitend, inwieweit – sozialwissenschaftlich gefragt – die starke Einbindung sozialwissenschaftlicher Erkenntnisse in die Breite der gesellschaftlichen Gestaltungsräume tatsächlich stattfand und – ideengeschichtlich gefragt – inwieweit sich diese Phänomene tatsächlich auswirkten und in ihrer Bedeutung einordnen lassen.
"Damit wir klug werden"

Unter diesem Motto fand Anfang Juni der 35. Deutsche Evangelische Kirchentag in Stuttgart statt, dessen Veranstaltungen auch durch mehrere Mitglieder der Forschergruppe aktiv mitgestaltet wurden.
Unter dem Titel „Fromm und politisch! Eine Bewegung breitet sich aus.“ stand eine Podiumsdiskussion über die Entstehungszeit der Kirchentagsbewegung im Umfeld der deutschen Nachkriegsgesellschaft, in die der Göttinger Historiker Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Rudolf von Thadden – als Sohn des Kirchentagsinitiators Reinhold von Thadden-Trieglaff – mit einer Vielzahl an Erinnerungen einführte. Prof. Dr. Andreas Busch aus Göttingen und Prof. Dr. Claudia Lepp aus München, beide Projektleiter der DFG-Forschergruppe, steuerten mit ihren Impulsvorträgen zum politischen und gesellschaftlichen Umfeld der frühen 1950er-Jahre wichtige Einblicke in die spezifischen Bedingungen dieser Zeit bei.
Zu der Diskussion „...in internationalen Konflikten. Zur öffentlichen Verantwortung der Kirchen“, im Rahmen der Hauptpodienreihe „Schuld und Versöhnung“ konnte mit Prof. Dr. Reiner Anselm aus München der stllv. Sprecher der DFG-Forschergruppe mit seinem Vortrag zum „Zusammenhang von Tun und Schuld“ einen wichtigen ethischen Impuls geben.
Im Rahmen der „Interreligiös-theologischen Basisfakultät der Frauen“ hat auch Sarah Jäger aus München als Anwältin des Publikums während der Veranstaltung des Themas „Die darf das! – Frauen lesen Texte“ aktiv teilgenommen.
Unter der Fragestellung „Letzte Zuflucht Kirchenasyl?“ befasste sich zudem der Göttinger Prof. Dr. Hans Michael Heinig, ebenfalls Projektleiter der DFG-Forschergruppe, u. a. zusammen mit Bundesinnenminister Dr. Thomas de Maizière MdB und der Fraktionsvorsitzenden von Bündnis 90/ Die Grünen im Deutschen Bundestag, Katrin Göring-Eckhardt MdB, mit einer hoch aktuellen politischen Frage.
Zu einer weiteren Veranstaltung zur Frage „Religion: Öffentlich oder privat?“ u. a. zusammen mit dem Ministerpräsidenten Baden-Württembergs, Winfried Kretschmann MdL, konnte Prof. Dr. Hans Michael Heinig ebenfalls einen wichtigen Impuls aus seiner Expertise als Verfassungs- und Kirchenrechtler beitragen.
Protestantismus und Demokratie

„Die moderne Demokratie ist gewiß nicht ohne Einwirkung des Christentums […], aber wesentlich an ihm vorbei entstanden“. Ebenso kritisch wie nüchtern beurteilte der Göttinger Theologe Ernst Wolf das Verhältnis von Christentum und Demokratie. Die Weimarer Republik wurde von den meisten Protestanten als dezidiert atheistisch und feindselig wahrgenommen. Erst in den Jahrzehnten nach der Etablierung und Konsolidierung der Bundesrepublik rang sich der Protestantismus dazu durch, die demokratische Ordnung der ‚Bonner Republik‘ als „Angebot und Aufgabe“ zu begreifen. Die Forschergruppe hat sich auf ihrem Workshop im Oktober 2014 aus theologischer und juristischer Sicht mit wichtigen Etappen dieses Prozesses beschäftigt, in dem der Protestantismus eigene Traditionen verändern, anpassen oder gänzlich fallen lassen musste. Den Auftakt bildete ein öffentlicher Vortrag von Prof. Dr. Dres. h.c. Wolfgang Huber, der der Forschergruppe als Mitglied des wissenschaftlichen Beirates beratend zur Seite stand und steht. In dem Vortrag widmete sich Huber der „Bedeutung Dietrich Bonhoeffers für die ethischen Debatten nach 1945“. Hierbei differenzierte Huber zwischen der Bonhoeffer-Rezeption in der Bundesrepublik, in der DDR und im vereinigten Deutschland. Die bleibende Bedeutung des Werkes Bonhoeffers sah Huber in Bonhoeffers Behandlung des Widerstandes gegen die Staatsgewalt, der Verantwortung für den Frieden und der öffentlichen Rolle der Kirche.
Kommunikationstraining für MitarbeiterInnen

Die MitarbeiterInnen der Forschergruppe führten im September 2014 unter der Leitung von Barbara Greese ein gemeinsames Kummunikationstraining mit dem Schwerpunkt „Geschlechtergerechte Gruppenkommunikation“ durch. Ziel des Kommunikationstrainings war es, das kommunikative Binnenklima der Forschergruppe weiter zu stärken. Die DoktorandInnen sollten dazu befähigt werden, bei Redebeiträgen und Präsentationen vor der Gruppe oder einem größeren Publikum,noch sicherer und kompetenter aufzutreten und ihr Wissen überzeugend zu vermitteln. Gleichzeitig sollen die DoktorandInnen für eine geschlechtergerechte Gruppenkommunikation sensibilisiert werden.
Wolfgang Huber: Dietrich Bonhoeffers Bedeutung für die ethischen Debatten nach 1945
Die DFG-Forschergruppe 1765 "Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland 1949-1989" lädt herzlich ein zu einem öffentlichen Vortrag von Prof.Dr. Wolfgang Huber (Ratsvorsitzender der EKD a.D.), am 21. Oktober 2014 um 18Uhr c.t. im Hörsaal A 140 der LMU am Geschwister-Scholl-Platz 1.
Prof. Dr. Wolfgang Huber spricht zum Thema: Dietrich Bonhoeffers Bedeutung für die ethischen Debatten nach 1945.
Der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Im Anschluss sind Sie herzlich eingeladen zu einem Empfang.
Elite

Der Juni-Workshop der Forschergruppe beschäftigte sich mit dem Thema „protestantische Eliten.“ Der Workshop profilierte sich durch eine politikwissenschaftliche und geschichtswissenschaftliche Perspektive auf ein schwierig zu fassendes und vielschichtiges Phänomen. Ziel des Workshops war es, ein Verständnis des Elite-Begriffs über unterschiedliche Zugänge zu klären: Dabei wurden sozialwissenschaftliche Modelle zur empirischen Fassung und Beschreibung von Eliten ebenso diskutiert wie der Eliten-Begriff als zeitgenössischer gesellschaftlicher Ordnungsentwurf thematisiert und kontextualisiert. In Bezug auf das Thema der Forschergruppe „Der Protestantismus in den ethischen Debatten der Bundesrepublik Deutschland“ waren die Fragen erkenntnisleitend, inwieweit – sozialwissenschaftlich gefragt – Eliten der alten Bundesrepublik protestantisch geprägt waren und – ideengeschichtlich gefragt – inwieweit sich der Protestantismus an Elitendiskursen der frühen Bundesrepublik beteiligte und diese zu gestalten vermochte. Zudem wurde das spannungsreiche Verhältnis von normativen Elitenentwürfen und empirisch-sozialwissenschaftlichen Beschreibungen diskutiert. Die Annäherung an „Elite“ als Begriff und als soziologisches Phänomen erfolgte dabei über einen Vortrag von PD Dr. Morten Reitmayer und anhand verschiedener Textarbeiten. Ergänzend stellte Prof. Dr. Jan Hermelink Ergebnisse aus der neuesten Mitgliedschaftsuntersuchung der EKD vor.
Prof. Dr. Ulrich Willems zu Gast bei der Forschergruppe

Am 23. April 2014 war der Münsteraner Politikwissenschaftler Ulrich Willems zu Besuch im großen Jour fixé der Forschergruppe in Göttingen. Willems präsentierte hier als Mitglied des Vorstandes des bereits seit 2007 bestehenden Exellenzclusters „Religion und Politik“ dessen Aufbau und thematische Arbeit. Mit 74 Forschungsprojekten in mehr als 20 geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern bildet dieser eines der größten Projekte im sozialwissenschaftlichen Bereich. Eingeordnet in vier grundlegende Forschungsfelder und weitere Projektgruppen umfasst der Exellenzcluster etwa 200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Forschergruppe präsentierte im Anschluss ihr wissenschaftliches Vorgehen und ihre bisherigen Erkenntnisse. Im Mittelpunkt der Diskussion standen dann unter anderem die besondere Rolle der Pluralität des Protestantismus sowie die Herausforderungen der Arbeit in großen Forschungsprojekten mit starkem Vernetzungsanspruch.
Eine "Grenze für das Sichausleben des Menschen"?

Am 26. März 2014 war der Greifswalder Theologe Henning Theißen zu Gast im gemeinsamen Jour Fixe aller Mitarbeitenden der Forschergruppe in Göttingen. Mit seinem Vortrag unter dem Titel Eine "Grenze für das Sichausleben des Menschen"? Individualität und Brüderlichkeit in der theologischen Arbeit der Evangelischen Kirche der Union zur Zeit der deutschen Teilung bereicherte er die Perspektive der Forschergruppe mit einer Analyse der verschiedenen Semantiken von „Brüderlichkeit“, wie sie im Rahmen der EKU-Voten zu den einzelnen Thesen der Barmer Theologischen Erklärung seit 1973 sichtbar werden.
Traditionspolitik

Die Forschergruppe hat sich im Januar mit der politischen Ethik des Protestantismus befasst und hierbei die Schlagworte „Zwei-Reiche-Lehre“ und „Königsherrschaft Christi“ näher in den Blick genommen.
Europäische Ökumene - Internationale Ökumene

Das dritte Treffen der Forschergruppe auf Gut Schönwag vom 23. bis 25. Oktober 2013 stand unter dem Thema „Europäische Ökumene – Internationale Ökumene“ und diente ebenso auch zum Vorstellen des Arbeitsstandes der einzelnen Projekte. Die jeweiligen Promovierenden präsentierten erste Arbeitsergebnisse auf Postern und kamen so ins Gespräch, konnten sich vernetzen und miteinander in Austausch treten. Inhaltlich war das Treffen bestimmt durch die Vorträge der beiden Referenten, Herrn Dr. Geiko Müller-Fahrenholz und Herrn Prof. Dr. Benjamin Ziemann. Durch diese beiden sehr unterschiedlichen Perspektiven konnten sowohl die Dimension der Internationalen Ökumene, vor allem im Ökumenischen Rat der Kirchen, als auch die Dimension der innerdeutschen Ökumene zwischen Evangelischer und Katholischer Kirche beleuchtet werden.
Kirchentage und Kirchenbautage

Vom 17. bis 19. Juni 2013 traf sich die Forschergruppe auf Gut Schönwag in Oberbayern und tagte zum Thema „Kirchentage und Kirchenbautage“ Im Zentrum standen die Vorträge der drei Referenten, Dr. Dirk Palm, Antje Roggenkamp und Rudolph von Thadden.
Auftaktworkshop

Die Forschergruppe läutete ihre gemeinsame Arbeit mit einem Auftaktworkshop im Studienhaus Schönwag ein, dem Ort, an dem auch in Zukunft die meisten Treffen der Forschergruppe stattfinden werden. Die Nähe zu München, der Evangelischen Akademie in Tutzing und nicht zuletzt die inspirierende Umgebung machen das Studienhaus zum idealen Treffpunkt für die Forschergruppe.